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Gut zu wissen

Nachhaltigkeit Boden

Nachhaltigkeit Boden

Unser Boden – der wertvollste Schatz!

Wir laufen tagtäglich über den Boden und wissen eigentlich kaum etwas über ihn. Zum Beispiel, dass er einer unserer wichtigsten Klimaschützer ist. Gute Böden sind nämlich die Voraussetzung für sauberes Wasser, sie liefern Nahrungsmittel und Rohstoffe, speichern und filtern Wasser, können Schadstoffe abbauen und erhalten historische Zeugnisse und Schätze aus Natur und Kultur.

Die größte Herausforderung unserer Generation ist die globale Klimakrise. Die Bedrohung erscheint zu groß und zu komplex, dabei haben wir einen der größten Klimaschützer ganz nah an unserer Seite: Unseren Boden.

Boden als Kohlenstoffspeicher

Neben den Weltmeeren und Wäldern ist der Boden einer der größten Kohlenstoffspeicher, da er der Atmosphäre den Kohlenstoff entzieht. Das wirkt sich positiv auf das Klima aus. Aber wir spüren auch direkte und regionale Veränderungen der Umgebung, denn die im Boden gespeicherte Wärme und die von Pflanzen gesteuerte Verdunstung des Bodenwassers beeinflussen die Lufttemperatur und -feuchtigkeit vor Ort. Den Unterschied zwischen bebauten, meist asphaltierten, und unbebauten Flächen spürt man ganz besonders an warmen Sommertagen.

Weltbevölkerung in einer Handvoll Boden

Dass der Boden Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist wissen wir. Aber dass tatsächlich in einer Handvoll Boden mehr Lebewesen leben, als es Menschen auf der Erde gibt, ist beeindruckend. Und diese braucht es auch, um den Boden gesund zu halten. Vor allem Tiere, wie Fadenwürmer, Milben, Regenwürmer, Wühlmäuse und Maulwürfe mischen durch ihr Graben und Wühlen die mineralischen Bodenkörner mit den organischen Bestandteilen. Es entstehen dadurch Hohlräume, sogenannte Poren, für den Wasser- und Lufttransport. Die Tiere sind also Garant für eine gesunde Bodenstruktur und in weiterer Folge für ein gutes Pflanzenwachstum.

 

    Ehrt den Boden, der uns ernährt

    Wenn wir an unsere Lebensmittel denken, verbinden wir ad hoc wahrscheinlich Gemüse und Kräuter direkt mit dem Boden. Bei einer zweiten Überlegung kommt Fleischessern vielleicht das Futter für die Tiere in den Sinn. Aber diese Zahl erfordert eine dritte, intensivere Überlegung: 90 Prozent unserer Nahrungsmittel hängen von gesundem Boden ab.

    Die Landwirtschaft muss daher sorgsam mit dieser wertvollen Ressource umgehen, um auch nachfolgenden Generationen den Boden als größten Nahrungsmittellieferanten zu erhalten.

    Die biologische Landwirtschaft setzt auf folgende Faktoren:

    • Gründüngung: Statt Felder kahl liegen zu lassen, bauen Landwirte nach der Ernte spezielle Gründüngungspflanzen an. Der Boden wird rasch bedeckt und von direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Gründüngungspflanzen fördern außerdem die Bodenlockerung und sind Nahrungsgrundlage für das Bodenleben.
    • Fruchtwechsel: Nachhaltig wirtschaftende Bauern wechseln regelmäßig jene Pflanzenarten ab, die auf den Feldern kultiviert werden. Denn jedes Gewächs entzieht dem Boden andere Nährstoffe. Der Boden leidet unter einseitig angebauten Kulturpflanzen, außerdem kann es zur Verbreitung unerwünschter Beikräuter kommen und Schädlinge oder Krankheiten können sich auf diese Pflanzen spezialisieren.
    • Klee & Luzerne: Viehlose Bauern kultivieren Klee und Luzerne, die das Erdreich mit Stickstoff anreichern – der wichtigste Pflanzennährstoff.

    Wasserspeicher und Trinkwasserversorgung

    Je nach Bodenbeschaffenheit kann Wasser schnell transportiert oder gespeichert werden. Pflanzen werden dadurch gut mit Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt, andererseits wird Regenwasser verzögert an Bäche und Flüsse abgegeben – das Hochwasserrisiko wird so minimiert.

    Außerdem befindet sich unser größter Trinkwasserspeicher unter unseren Füßen. In vielen Gebieten Österreichs wird das Trinkwasser nicht aus Gebirgsquellen gespeist, sondern ist Grundwasser. Ein gesunder Boden ist der beste Filter und damit entscheidend für wertvolles Trinkwasser.

    Für das gesamte Speichervolumen und die Abfolge dieser Prozesse ist die vertikale Mächtigkeit des Bodens, also seine Entwicklungstiefe, entscheidend. Mächtig gewachsene Böden sind daher von so großer Bedeutung und unbedingt schützenswert.

    Schadstofffilter Boden

    Der Boden ist in der Lage, chemische Elemente und Verbindungen zu filtern, zu neutralisieren und zu binden. Das gilt einerseits für Nährstoffe, andererseits aber auch für alle Stoffe, die toxisch oder giftig wirken können. Der Boden verhindert folgedessen den Transport von Schadstoffen in das Grundwasser und damit langfristig in unser Trinkwasser.

    Unsere Böden sind aber nur bis zu einem gewissen Maß in der Lage, diese Herkulesaufgabe zu stemmen, deshalb ist unser Umgang mit dem wertvollsten Gut Boden enorm wichtig.

    12 Hektar Bodenverbrauch pro Tag

    In Österreich werden täglich 12 Hektar Boden verbraucht. Vor zehn Jahren war die Zahl noch doppelt so hoch. Dieser Verbrauch gliedert sich in folgende Bereiche:

    • Giftige Stoffe, Abfall oder Öl verunreinigen den Boden
    • Bodenschichten werden durch Wasser und Wind abgetragen, vor allem bei radikaler landwirtschaftlicher Nutzung oder Rodung
    • Schwere Fahrzeuge und Maschinen verdichten die Böden
    • Durch Bebauung und Versiegelung verliert der Boden seine natürlichen Funktionen, seine Fruchtbarkeit und geht als Lebensraum für Organismen verloren

    Zusammen schützen wir unseren Boden und halten ihn gesund

    1. Lebensmittel, die von gesunden Böden kommen, bevorzugen!
    2. Im eigenen Garten auf Kunstdünger und Pestizide verzichten!
    3. Informationen mit Freunden teilen, damit mehr Bewusstsein für gesunde Böden entsteht!

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